Verbraucherfragen
Was passiert beim Umzug mit dem Stromvertrag?
Jährlich sind über 4 Millionen Haushalte in Deutschland von einem Umzug betroffen. Häufig steht der Stromtarif dabei jedoch nicht an erster Stelle der To-Do-Liste für die neue Wohnung bzw. das neue Haus. Es lohnt sich allerdings durchaus, die aktuelle Stromversorgung zu überprüfen und ggf. den Stromanbieter im Zuge des Umzugs zu wechseln. Wir erklären Ihnen, wieso das so ist und was Sie bei einem Wechsel des Stromvertrags alles beachten müssen, damit er reibungslos vonstatten geht.
Umzug: Braucht man einen neuen Stromanbieter?
Grundsätzlich müssen Sie sich bei einem Umzug nicht zwingend um einen neuen Stromvertrag kümmern, denn auch ohne neuen Anbieter stehen Sie in der neuen Bleibe nicht ohne Strom da. Ihre Versorgung übernimmt nämlich automatisch der Grundversorger. Das ist der Stromanbieter, der die meisten Kunden im Netzgebiet hat, z. B. die Stadtwerke. Im Bedarfsfall ist der Grundversorger gesetzlich verpflichtet, jeden Haushalt mit Strom zu den veröffentlichten Preisen und Bedingungen zu beliefern.
Der örtlichen Grundversorger ist allerdings meist die teuerste Option. Um hohe Stromkosten zu vermeiden, lohnt es sich deshalb, den Wechsel entweder bereits rechtzeitig vor dem Umzug zu beauftragen oder sich zeitnah nach dem Einzug um einen neuen Versorger zu kümmern.
Video Umzug und Stromanbieter
In unserem Video zum Thema „Umzug und Stromanbieter“ erfahren Sie innerhalb weniger Minuten, wie man bei einem Umzug bzgl. Stromanbieter und Stromvertrag vorgehen sollte, ob man besser einen neuen Stromvertrag abschließen oder beim bisherigen Stromversorger bleiben sollte und in welchen Fällen man bei einem Umzug ein Sonderkündigungsrecht hat.
Umzug: Vertrag mitnehmen oder neuen Stromanbieter suchen?
Was im Rahmen Ihres Umzugs mit Ihrem Stromvertrag passiert, hängt davon ab, ob es Ihr Ersteinzug ist, ob Sie beim gleichen Stromanbieter bleiben oder den Anbieter kündigen möchten. Im Folgenden gehen wir auf alle drei Fälle ein, sodass Sie genau wissen, was Sie bei einem Umzug bzgl. Ihres Stromvertrags tun können.
Fall 1: Ersteinzug / bisher kein Stromvertrag
Bei einem Ersteinzug (z. B. Auszug aus dem Elternhaus) haben Sie in der Regel noch keinen bestehenden Stromvertrag. Sie können also Ihren Anbieter frei wählen. Bei Mietverhältnissen kann es durchaus vorkommen, dass der Vermieter sich um die Belieferung mit Strom kümmert. Fragen Sie in diesem Fall vorzeitig nach, wofür Sie als Mieter zuständig sind.
Fall 2: Stromanbieter bei Umzug mitnehmen
Wenn Sie trotz Umzug beim gleichen Stromanbieter bleiben möchten, müssen Sie diesen schriftlich über die neue Adresse und Ihr Einzugsdatum informieren. Dies sollte ungefähr 6 Wochen vor dem Umzug passieren.
Ob die Belieferung durch den alten Anbieter fortgesetzt werden kann, hängt davon ab, was in Ihrem Vertrag bezüglich eines Umzugs festgelegt ist. Zudem spielt es eine wichtige Rolle, ob Ihr Versorger Sie an der neuen Adresse überhaupt mit Strom beliefern kann.
Ziehen Sie innerhalb des Ortes oder des Postleitzahl-Gebietes um, ist es wahrscheinlich, dass Sie bei Ihrem alten Stromanbieter bleiben können. Falls ein Umzug in eine andere Region ansteht, klären Sie mit dem Stromversorger ab, ob dort eine Belieferung möglich ist.
Fall 3: Alten Stromanbieter bei Umzug kündigen & neuen Anbieter suchen
Bei einem Umzug können Sie Ihren bisherigen Vertrag nicht automatisch kündigen. Ist Ihre Vertragslaufzeit beendet, steht einer Kündigung selbstverständlich nichts im Wege.
Falls die Kündigungsfrist Ihres alten Vertrags jedoch noch nicht erreicht ist, muss abgeklärt werden, ob ein Stromanbieterwechsel vor Ende der Vertragslaufzeit möglich ist (Sonderkündigungsrecht). Weitere Informationen finden Sie im nächsten Abschnitt.
Strom bei Umzug kündigen: Wann hat man ein Sonderkündigungsrecht?
Wenn Sie Ihren Stromvertrag wegen Umzug kündigen möchten, ist es wichtig zu wissen, ob Sie ein Sonderkündigungsrecht aufgrund des Umzugs haben. Durch das Sonderkündigungsrecht entfallen die festgelegte Kündigungsfrist und Vertragslaufzeit. Sie können aufgrund des Umzugs den Vertrag also deutlich schneller beenden, nämlich zum Auszugstag.
Ob Sie im Umzugsfall ein Sonderkündigungsrecht haben, ist je nach Anbieter unterschiedlich. Informationen dazu finden Sie im Vertrag, meist in einer eigenen Umzugsklausel. Alternativ können Sie sich beim Kundenservice des Anbieters erkundigen.
Grundsätzlich haben Sie bei einem Umzug in folgenden Fällen ein Sonderkündigungsrecht:
- Wenn Ihr neuer Wohnort nicht im Lieferbereich des Stromanbieters liegt.
- Wenn Sie durch den Umzug höhere Stromkosten zahlen müssten
- Wenn Sie mit einer anderen Person in eine gemeinsame Wohnung ziehen und diese Person bereits einen Liefervertrag bei einem beliebigen Anbieter abgeschlossen hat.
Auch wenn diese Fälle nicht eintreten, können Sie rechtzeitig vor dem Umzug eine schriftliche Kündigung einreichen und auf die Kulanz Ihres Versorgers hoffen. Falls er zustimmt, lassen Sie sich die Kündigung inkl. Datum des Vertragsendes bestätigen, um sicherzugehen, dass der Anbieterwechsel problemlos funktioniert.
Kein Sonderkündigungsrecht bei Umzug
Einige Anbieter gewähren kein Sonderkündigungsrecht bei Umzug, sondern bestehen auf die Fortsetzung des Vertrags (aktuell z. B. eprimo, Vattenfall oder E wie einfach).
Lehnt Ihr Anbieter Ihre vorzeitige Kündigung im Umzugsfall ab, ist er jedoch dafür verantwortlich, Ihnen am neuen Wohnort die Belieferung zu den gleichen Konditionen wie bisher zu garantieren.
Dann müssen Sie die Laufzeit unverändert erfüllen. Ausnahme: Es kommt zu einer Preiserhöhung durch Ihren Anbieter.
Wann muss ich den Stromvertrag beim Umzug kündigen?
Wenn Sie aufgrund eines Umzugs einen neuen Stromanbieter nutzen möchten, ist es wichtig, sich frühzeitig um die Kündigung des Stromvertrages zu kümmern.
Tipp: Übernehmen Sie die Kündigung unbedingt selbst, anstatt sie dem neuen Stromanbieter zu überlassen. So vermeiden Sie, Zeit zu verlieren und erhöhen die Chancen, dass mit der Kündigung alles (rechtzeitig) klappt.
Viele Anbieter legen in Ihren AGB Fristen fest, wie lange Sie vor dem Umzug kündigen müssen. Grundsätzlich sollten Sie sich so früh wie möglich darum kümmern und die Fristen einhalten. Bei einigen Anbietern lässt sich der Vertrag jedoch notfalls bis zum Umzugstag beenden. Am besten regeln Sie dies frühzeitig telefonisch und fordern eine schriftliche Bestätigung an.
Strom-Kündigungsfristen bei Umzug
Um sicher zu gehen, dass die Kündigung rechtzeitig klappt, sollten Sie die Fristen beachten. Diese sind davon abhängig, ob Sie einen Vertrag mit dem Grundversorger oder mit einem anderen Stromanbieter abgeschlossen haben:
-
Grundversorgungsvertrag:
Den Vertrag mit Ihrem Grundversorger können Sie mit einer Frist von 14 Tagen kündigen (ggf. noch bis zum Umzugstag). -
Alternativer Vertrag:
Wenn Sie ein Sonderkündigungsrecht haben, gelten je nach Anbieter unterschiedliche Fristen: Viele Anbieter verlangen, dass Sie 2-4 Wochen vor dem Umzugstag (d. h. Schlüsselübergabe der alten Wohnung) die Kündigung einreichen. Sprechen Sie sich mit dem Anbieter ab, ob eine Kündigung bis zum Umzugstag möglich ist, falls Sie schon zu spät dran sein sollten.
Zeitplan für Umzug und Stromanbieterwechsel
Damit bei Ihrer Kündigung des Stromanbieters wegen des Umzugs nichts schiefgeht, haben wir einen Zeitplan für Sie erstellt, sodass Sie immer wissen, wann Sie was erledigen sollten.
Stromanbieter kündigen beim Umzug: Kündigungsvorlage
Um Ihnen die Kündigung Ihres Stromanbieters wegen Umzugs zu erleichtern, stellen wir Ihnen eine Vorlage für Ihr Kündigungsschreiben zur Verfügung. Laden Sie einfach das Formular herunter und füllen Sie es mit Ihren Angaben aus.
Umzug & Strom: Was muss ich erledigen?
Im Hinblick auf den Umzug sollten Sie bzgl. Ihres Stroms unbedingt einige Dinge erledigen. Wir haben für Sie eine Checkliste bzgl. Stromvertrag und Umzug zusammengestellt, an der Sie sich orientieren können:
- Suchen Sie ggf. einen neuen Anbieter, z. B. über einen Stromtarifvergleich.
- Informieren Sie in jedem Fall Ihren bisherigen Stromanbieter über Ihren Umzug, egal, ob Sie kündigen oder bei diesem Versorger bleiben möchten. Teilen Sie ihm schriftlich Ihre neue Anschrift mit – idealerweise 6 Wochen vor dem Umzug. So vermeiden Sie Missverständnisse und eine doppelte Abbuchung durch neuen und alten Anbieter. Der Stromanbieter benachrichtigt dann den Netzbetreiber.
- Geben Sie das Datum des Einzuges möglichst exakt an, denn damit beginnt auch die Stromversorgung. Ziehen Sie früher ein als angegeben, fallen Sie für diese Zeit bis Vertragsbeginn in die Grundversorgung. Ziehen Sie erst ein paar Tage nach dem angegebenen Einzugsdatum ein, müssen Sie nicht für Kosten aufkommen, sofern sich niemand anderes in der Wohnung aufgehalten und so Strom benötigt hat.
- Am Auszugstag sollten Sie unbedingt den Zählerstand am alten Wohnort ablesen und diesen an Ihren Versorger weitergeben. So kann er die Schlussrechnung erstellen. Auch wenn Sie beim gleichen Stromanbieter bleiben, sollten Sie trotzdem den Zählerstand der alten Wohnung übermitteln, da sich in der neuen Wohnung bzw. dem neuen Haus die Zählernummer ändert.
- Lesen Sie außerdem den Stromzähler bei Einzug in der neuen Wohnung ab und teilen Sie den Stand dem Netzbetreiber mit.
Stromanbieter nach dem Umzug rückwirkend wechseln
Falls Sie im Trubel eines Umzugs vergessen haben, einen neuen Stromanbieter zu finden, ist das aus folgenden Gründen nicht allzu tragisch:
- Auch ohne aktuellen Stromanbieter stehen Sie nicht ohne Strom da, da die Grundversorgung in solchen Fällen einspringt, ohne dass Sie etwas tun müssen. Diese ist zwar verhältnismäßig teuer, kann aber mit einer Kündigungsfrist von zwei Wochen abbestellt werden.
- Bei einigen Versorgern können Sie auch noch bis zu sechs Wochen rückwirkend zum Einzugsdatum in die neue Wohnung den Tarif wechseln.
Das bedeutet, dass Sie für die vergangenen Wochen ggf. günstigere Preise nutzen können. Ob ein rückwirkender Wechsel tatsächlich möglich ist und wenn ja, für wie viele Wochen, hängt von Ihrem neuen Stromanbieter ab.
Anbieter über rückwirkenden Wechsel bei Umzug informieren
Sobald Sie sich für einen neuen Stromanbieter entschieden haben, sollten Sie diesen so früh wie möglich für den rückwirkenden Wechsel kontaktieren. Halten Sie dazu folgende Dokumente und Informationen bereit:
- Übergabeprotokoll oder neuen Mietvertrag
- Einzugsdatum
- Zählernummer und Zählerstand
- Kundenummer beim alten Anbieter
Spätestens nach sechs Wochen muss dem Netzbetreiber eine Anmeldung vorliegen, um noch rückwirkend wechseln zu können.
Achtung: Allein von der Anmeldung beim neuen Stromanbieter bis zur Anmeldung beim Netzbetreiber können drei bis sechs Wochen vergehen.
Stromvertrag & Umzug: Was passiert mit dem Neukundenbonus?
Einige Stromverträge beinhalten Bonuszahlungen. Der Neukundenbonus ist meist an Bedingungen geknüpft. Eine übliche Bedingung ist die durchgehende Belieferung für mindestens 12 Monate durch den gewählten Versorger.
Sollte sich nun ein Umzug während dieser 12 Monate ergeben, verlieren Sie evtl. Ihren Anspruch auf die Bonuszahlung, indem Sie Ihr Umzugs-Sonderkündigungsrecht nutzen. Eventuell ist es in diesem Fall sinnvoll, den Vertrag an den neuen Wohnort mitzunehmen. Klären Sie am besten mit Ihrem Stromanbieter ab, ob dies möglich ist und ob Ihnen der Bonus in diesem Fall garantiert wird.
Es lohnt sich auch, durchzurechnen, wie hoch die Kosten in den verschiedenen Fällen wären – a) wenn Sie den Vertrag mitnehmen und den Bonus erhalten, b) wenn Sie den Vertrag mitnehmen und den Bonus nicht erhalten und c) wenn Sie einen neuen Tarif bei einem anderen Anbieter abschließen und auf den Bonus verzichten.
Stressfrei beim Umzug zum neuen Stromanbieter
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