Lexikon: Netzbetreiber
Was ist ein Netzbetreiber?
Was ist ein Netzbetreiber im Bereich Strom bzw. Gas, wofür ist er zuständig und an wen muss man sich nach einem Anbieterwechsel bei Strom oder Gas wenden? Jetzt erfahren.
Was ist ein Netzbetreiber (Strom/Gas)?
Ein Netzbetreiber ist das Unternehmen, das für ein bestimmtes Gebiet die Strom- und Gasnetze zur Verfügung stellt. Der Netzbetreiber schafft also die Infrastruktur, damit Energie (Strom/Gas) vom Strom- bzw. Gasanbieter zum Endverbraucher geleitet werden kann.
Für was ist der Netzbetreiber zuständig?
Der Netzbetreiber ist in seinem Gebiet für folgende Aufgaben zuständig:
- Sicherer Betrieb, Instandhaltung und Wartung der Strom- und Gasnetze eines bestimmten Gebietes
- Herstellung von Strom- und Gasanschlüssen
- Weiterer Ausbau der Strom- und Gasnetze
- Ablesung und ggf. Austausch der Strom- und Gaszähler
Im Gegenzug erhalten die Netzbetreiber für ihre Leistungen die Netzentgelte über den Strom- bzw. Gaspreis. Verbraucher zahlen diesen direkt an den Strom- oder Gasanbieter, der ihn an den Netzbetreiber weitergibt.
Der Netzbetreiber ist nicht zu verwechseln mit dem Strom- oder Gasversorger, der für die Belieferung der Energie zuständig ist. Bei Problemen mit dem Zähler oder der Leitung ist immer der Netzbetreiber zuständig und nicht der Energieversorger.
Der Netzbetreiber ändert sich beim Anbieterwechsel nicht, lediglich der Strom- oder Gasanbieter wird ein anderer.
Welche Netzbetreiber gibt es in Deutschland?
In Deutschland sorgen vier große Übertragungsnetzbetreiber (50Hertz, Tennet, Amprion und TransnetBW) dafür, dass der Strom über hohe Distanzen in Deutschland transportiert wird. Für die Stromlieferung zum Endkunden sind wiederum ca. 870 Verteilnetzbetreiber zuständig.
Wer Ihr Netzbetreiber ist, steht z. B. auf Ihrer Abrechnung.
Kann der Netzbetreiber auch gleichzeitig Energieversorger sein?
Nein, theoretisch ist dies durch das Unbundling Prinzip untersagt. Es gibt allerdings einige Ausnahmen, z. B. für Unternehmen mit weniger als 100.000 Kunden. Ein weiterer Fall: Stadtwerke treten oft unter einem Namen auf. Dahinter stehen jedoch zwei unterschiedliche Unternehmen, Stadtwerke XY Netze und die Stadtwerke XY Vertrieb.
Die zwei Unternehmen sind verpflichtet, getrennt voneinander ohne Absprachen zu handeln. Dies soll den gleichberechtigten Wettbewerb der Strom- und Gasanbieter in einem Netzgebiet ohne einen Wettbewerbsvorteil sicherstellen. Der Strom- oder Gasversorger zahlt für die Durchleitung von Strom bzw. Gas ein Netzentgelt für die Netznutzung an den Netzbetreiber. Daher kann der Anbieter in allen Fällen gewechselt werden.
Verschiedene Spannungsebenen
Netzbetreiber werden nach unterschiedlichen Spannungsebenen unterschieden:
Übertragungsnetzbetreiber (ÜBN): Die Verbraucher haben keine Berührungspunkte mit dem Übertragungsnetzbetreiber. Der Übertragungsnetzbetreiber ist für das Hochspannungsnetz zuständig, das die regionalen Netze verbindet. Derzeit sind die Übertragungsnetzbetreiber EnBW (TransnetBW), E.ON (Tennet TSO), RWE (Amprion) und Vattenfall (50Hertz).
Verteilnetzbetreiber (VNB): Der Verteilnetzbetreiber ist für den Transport der Energie (Strom/Gas) vom Produzent zum Verbraucher verantwortlich. Derzeit gibt es in Deutschland über 870 verschiedene Verteilnetzbetreiber für Strom und rund 720 für Gas (Stand 2020).
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